Schicht für Schicht zum Edel-Look – Die Herstellung von Laminat

Feb 19, 2016 von

Schicht für Schicht zum Edel-Look – Die Herstellung von Laminat

Er kann aussehen wie Holz, Stein oder etwas ganz anderes, ist robust und pflegeleicht und bietet die Lösung für alle Geschmäcker: Der Laminatboden. Bereits seit den 1920er Jahren wurden Laminatwerkstoffe verwendet, damals noch als Wandpaneele oder Fensterbretter, in den 1980er Jahren etablierten sie sich dann als Bodenbelag. Seither verbesserte sich die Qualität des Materials stetig und machte den Laminatboden zu dem, was er heute ist: Einem der beliebtesten Bodenbeläge der Welt.

Doch wie wird der Laminatboden eigentlich hergestellt?

Der Laminatboden ist ein Fußbodenbelag, der sich aus mehreren Schichten zusammensetzt, wobei es drei Hauptbestandteile gibt: Die Harzschicht aus Melamin, das Dekor und die Trägerplatte.

Die oberste Schicht des Laminatfußbodens nennt sich Deckschicht oder Overlay. Sie ist dafür zuständig, dass der Fußboden auch größeren Strapazen standhält und muss aus diesem Grund entsprechend stabil sein. Diese Abriebfestigkeit erzielt man durch die Beimischung verschiedener Additive (z.B. Korrund) zum Klebstoff. Zur Herstellung des Overlays werden dünne Papiere mit durchsichtigem Melaminklebstoff getränkt, damit ein Blick auf die nächste darunter liegende Schicht gewährleistet ist: Das Dekorpapier.
Das Dekorpapier ist die eigentlich sichtbare Oberfläche, auf der die gewünschten Motive aufgedruckt werden. Bei der Bedruckung sind der Kreativität keinerlei Grenzen gesetzt, beliebte Dessins sind beispielsweise Holz- oder Steinoptiken. Das Dekorpapier wird oftmals zusammen mit dem Overlay als eine Schicht geliefert, wodurch der Hersteller einen Arbeitsgang einspart.

Unter dem Dekorpapier befindet sich das Underlay, eine Schicht zwischen dem sichtbaren Dekorpapier und der Trägerplatte, die ebenfalls mit Melaminharzen behandelt wurde und dem Boden so eine höhere Widerstandskraft verschafft. Nicht in allen Laminatböden wird diese Schicht verbaut, sie wird jedoch gebraucht, um die Nutzungsklasse 33 zu erreichen, die eine extrem hohe Belastbarkeit gewährleistet.

Darunter befindet sich die Trägerplatte, eine MDF- oder HDF-Platte. Diese Holzfaserplatten ermöglichen eine einfache Verarbeitung und bieten so auch Laien die Gelegenheit, Laminatboden ohne professionelle Hilfe zu verlegen. Durch den Zusatz von Leimen wird verhindert, dass der Boden später aufquillt.
Unter der Trägerplatte wird der so genannte Gegenzug aufgebracht. Er besteht aus Kunststoff oder Papier und sorgt dafür, dass sich der Laminatboden durch Biegekräfte, die bei der Belastung entstehen, nicht verformen kann.
Manche Laminathersteller bringen als unterste Schicht noch eine Trittschalldämmung an den Laminatboden an. Dies hat den Vorteil, dass eine solche nicht erst separat verlegt werden muss.

All diese Schichten bilden zusammengepresst den fertigen Laminatboden. Zunächst wird auf die Trägerplatten das Dekorpapier und das Overlay aufgebracht. Mit einem Laser werden die Papiere ausgerichtet, damit keine Störungen im Dekorbild auftreten. Der Gegenzug wird zur gleichen Zeit aufgebracht. Durch Heißpressen härtet der Melamin-Klebstoff aus. Zum Schluss werden mit Fräsköpfen Profile bzw. Nut und Feder gefräst, die die Laminatbodenteile später beim Verlegen miteinander verbinden.