Gib Pfote du armer Hund

Dez 12, 2014 von

Gib Pfote du armer Hund

Liebe Freunde auf zwei Beinen,

was für eine Kälte. Und es geht ja jetzt erst los mit dem Winter. Mir frieren die Pfoten am Boden an, vor allem wenn ich so lange auf Herrchen und Frauchen warten muss.

Wenn sie sich wieder mal am Glühweinstand herumtreiben und einen ihrer unzähligen Bekannten getroffen haben. Dann wird gefachsimpelt, dass mir die Ohren weh tun. Über Gott und die Welt, Holz und Laminat und natürlich auch über Geschenke reden sie dann. Und das muss ich schon zugeben: da spitze ich meine Lauscher schon. Bin ja schließlich gespannt, was es für mich gibt in diesem Jahr. Geschenke auspacken gehört zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, auch wenn ich es mit meinen vier Beinen gar nicht so leicht habe. Meine Erfahrung: je schneller, desto besser. Also reiße ich das Geschenkpapier mit meinen Zähnen auf und schon liegt der Knochen oder die Plastikkatze vor mir.

Einen großen Vorteil habe ich schon gegenüber euch armen Menschlein. Niemand erwartet von mir, dass ich ebenfalls ein Geschenk eingepackt habe.
Ich bin Beschenkter und nie Schenker. Zumindest nicht im materiellen Sinn. Natürlich schaue ich Frauchen und Herrchen mit ganz großen Hundeaugen an, wenn das Geschenk ausgebreitet vor mir liegt. Und das sollte doch Geschenk genug für die beiden sein.

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter in der Vorweihnachtszeit. Wenn die beiden einen ganz besonders guten Freund oder alten Kunden am Glühweinstand treffen, dann lasse ich mich dazu herab, diesem Menschen Pfötchen zu geben. Eine Angelegenheit, die bei uns Hunden eigentlich verpönt ist. Aber was tut man nicht alles für die Freundschaft und die gute Laune. Und außerdem tun mir die Beileidsbekundungen immer gut. “Was hat der arme Hund für kalte Pfoten”, sagen die Leute mitfühlend. Und schon trinken Frauchen und Herrchen aus und es geht nach Hause vor den warmen Kaminofen.

Euer Oskar

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