Im Mai geh ich nur selten nei

Apr 27, 2015 von

Im Mai geh ich nur selten nei

Liebe Freunde auf zwei Beinen,
der April und ich, wir haben etwas gemeinsam. Wir machen, was wir wollen. Zumindest meistens. Also ich. Manchmal muss ich schon nach der Pfeife von Herrchen und Frauchen tanzen. Also sprichwörtlich. Wortwörtlich wäre ja noch schöner.

Aber zurück zum April. Und zum Wetter. Das ist nicht nur für euch Menschen nicht so einfach. Das könnt ihr mir ruhig glauben. Auch als Hund bevorzugt man konstante Wetterbedingungen, eine gewisse Sicherheit, was die Sonnenstunden und die Niederschlagsgefahr angeht. Ich für meinen Teil flaniere ja bevorzugt bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen um die 26 Grad durch mein Wohnviertel. Nicht zu heiß, nicht zu kalt. Keine Gefahr zu transpirieren und die Pfoten werden beim Laufen auch schön erhitzt. Die letzten Tage hatten wir ja selbst in Nürnberg ein Wetter wie in Bella Italia und mein Freund Ricardo war ganz aus dem Häuschen. “Oscar”, sprach er. “Bei so einem Wetter gibt es nichts Schöneres als Hund zu sein.” In der Sonne liegen, das Fell erwärmen, ein wenig den hübschen Hündinnen hinterherschauen und abends eine Ration Futter bei den Menschen abholen. Ricardo hat schon Recht. So ein Hundeleben hat allerhand Annehmlichkeiten und wenn das Wetter passt, dann machen wir beide schon einmal die Gegend unsicher. Schnell noch über die Vorderläufe geleckt, die Ohren schön aufgestellt und raus auf die Straße, zeigen, was ein echter Hund ist.

Im April kann das ganz schön in die Hose gehen, wie ihr Menschen sagen würdet. Bei uns Hunden gibt es ein ähnliches Sprichwort: “Das kann ganz schön auf die Straße gehen”, lautet es. Wie sollte es auch sonst heißen, so ganz ohne Hose. Naja, Ricardo und ich waren auf jeden Fall am Wochenende wieder mal auf der Pirsch und haben unsere Vorzüge den schicksten Hundedamen im Revier präsentiert, als es plötzlich ohne Vorwarnung wie aus Eimer goss. Pudelnass, die Ohren auf Halbmast und mit einem Geruch zwischen einem benutzten Wischlappen und einem modrigen Sumpf kamen wir zu Hause an und mussten uns erst einmal kräftig schütteln.
Wie gut, dass Herrchen und Frauchen abends oft ein schönes Feuer im Ofen brennen haben. Da habe ich von den Aprilstrapazen erst einmal ausgeruht und mir vorgenommen, erst im Mai wieder auf die Straße zu gehen. Denn wie es heißt es bei uns im Fränkischen so schön: “Im Mai geh ich nur selten nei.”
Euer Oscar

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